Tabletop #10+11: 19.+27.11.2011 – Schachfiguren.

Schachfiguren: Multikulti

Schachfiguren: Multikulti

Am Samstag den 19. November hatte ich wieder die Möglichkeit zu Hause ein wenig zu fotografieren. Unser Sohn war bei einem Freund aber zum Glück hatte meine Frau Lust ein wenig mit zu machen. Ist doch schöner wie alleine. Ich wollte endlich meine Schachfiguren Serie angehen. Ich hatte zwar schon mal angefangen, aber beim ersten Versuch hatte ich keine hübschen Schachfiguren sondern nur welche aus einer Spielesammlung. Die sind zwar sicher nicht schlecht haben aber noch jede Menge Gußkrate und die sieht man später auf dem Bild ganz besonders gut. Also hatte ich mit bei eBay gleich drei Schachspiele für je 1.00 Euro erstanden. Der zweite versuch war dann schon besser aber mit schwarzer Pappe als Hintergrund geht es auch nicht so gut, sie spiegelt einfach wie wild. Da ich jetzt ja schwarzen Bühnenmolton habe stand der Sache ja nichts mehr im Wege.

So entstand dann am 19. und 27. November 2011 mein kleines „Schachfiguren“ Projekt. Bei meiner ersten Sitzung habe ich nur zwei Aufstellungen versucht um erst einmal am PC zu prüfen ob die Bilder so werden wie ich mir das vorstelle.

Tabletop und Beleuchtung sind inzwischen schnell aufgebaut. Ich habe mir zwei Aufstellungen für meine Schachfiguren rausgesucht „Multikuti“ und „Parade“. Mehr nehme ich mir mit Absicht nicht vor, erst mal sehen wie das wird. Ganz wichtig ist es die Figuren und das Schachbrett, die aus Glas sind, gründlich zu reinigen denn jeden Fingerabdruck wird man auf dem Foto später sehen. Den Bühnenmolton reinige ich mit einer Fusselrolle, denn auch hier ist später jeder Krümel zu sehen. Auch bei der Aufstellung der Figuren versuche ich so genau wie möglich vor zu gehen. Um Verzerrungen und stürzende Linien zu vermeiden verwende ich das Tele SAL-55-200. Die erste Aufstellung wird „Multikulti“ bei der ein König mit einer Dame, in unterschiedlicher Farbe, und zwei Bauern (als Kinder), ebenfalls in unterschiedlicher Farbe, zu sehen sind.

Schachfiguren: Multikulti

Schachfiguren: Multikulti

Bei der zweiten Aufstellung versuche ich eine Parade darzustellen, Königin und König schreiten einen Weg entlang der links und rechts von Bauern (Gefolgschaft) gesäumt ist. Auch hier putze ich wieder alle beteiligten Figuren, so sauber waren die bestimmt noch nie. Den Schärfebereich versuche ich absichtlich sehr eng zu halten, so dass die vordersten Bauen leicht unscharf sind und Königin und König noch scharf abgebildet werden und die hinteren Bauern wieder in der Unschärfe verschwinden. Ich hoffe das schaft das Gefühl vom Raum.

Schachfiguren: Parade

Schachfiguren: Parade

Die dritte Aufnahme „Adoptiert“ zeigt Königin und König gleicher Farbe und ein „Mensch ärgere Dich nicht“ Spielstein in roter Farbe; der Kleine ist also aus einem anderen Spiel adoptiert. Den Fokus habe ich auf den Kleinen gelegt und dann so lange die Blende geschlossen bis Königin und König scharf waren. Das Fokussieren auf den kleinen Roten war gar nicht so einfach da nichts vorhanden ist worauf man scharf stellen könnte.

Schachfiguren: Adoptiert

Schachfiguren: Adoptiert

Die nächste Einstellung zeigt eine Großfamilie mit gleich sechs Kinder. Die Kinder haben sich wie bei einem Familienfoto um die Eltern versammelt. Die Schärfe soll dabei auf allen Figuren liegen. Die Kinder haben dabei absichtlich eine andere Farbe um das Kindliche hervorzuheben.

Schachfiguren: Großfamilie

Schachfiguren: Großfamilie

„Auf der Flucht“ zeigt das nächste Bild. Der König vorne weg (was ein Feigling) dicht gefolgt von seiner Königin, im Hintergrund die Verfolger. Der Fokus liegt dabei auf den König und der Königin, die Verfolger sind leicht unscharf. Evtl. hätten die Verfolger noch etwas unschärfer sein können, da bin ich mir nicht ganz sicher.

Schachfiguren: Auf der Flucht

Schachfiguren: Auf der Flucht

Als nächstes ganz gemütlich „Zu Hause“. Königin und König sind in ihrem Zuhause geschützt von vier Wachtürmen. Am liebsten hätte ich die hinteren beiden Türme in der gleichen Farbe wie die vorderen gemacht, aber leider hat ein Schachspiel nur zwei Türme von jeder Farbe. Das Auge soll hier durch den Fokus auf Königin und König gelenkt werden was bedeutet, dass die vier Türme leicht unscharf sein sollen. Ich hoffe ich habe das so hinbekommen.

Schachfiguren: Zu Hause

Schachfiguren: Zu Hause

Natürlich besteht so eine Schachfigurenwelt nicht nur aus König und Königin, sondern auch Pferde gehören dazu und die brauchen einen „Pferdeknecht“ der sich um die Pferde kümmert. Der Fokus liegt auf dem Pferdeknecht und dem vorderen Pferd, das hintere Pferd leicht unscharf.

Schachfiguren: Pferdeknecht

Schachfiguren: Pferdeknecht

Was peinlich ist, ist wenn sich ein Spieler „Verläuft“, ausgerechnet der Läufer, und in einem anderen Spiel auftaucht und dort auch noch die Worte „raus“ zu lesen bekommt. Um nicht zu stark vom Läufer abzulenken liegt der Fokus nur auf der Figur und dem Schriftzug raus.

Schachfiguren: Verlaufen

Schachfiguren: Verlaufen

Natürlich will so ein König auch mal alleine im Rampenlicht stehen und posen. Dazu wurde der Spielfeldboden von den Angestellt auf Hochglanz poliert so dass sich seine königliche Krone schön auf dem Boden spiegelt.

Schachfiguren: König mit Spiegelung

Schachfiguren: König mit Spiegelung

Jetzt will der König nicht für ein verspieltes eitles Weichei gehalten werden und will auch noch einmal in einer beeindruckenden Pose posieren. Das letzte Bild war nur ein Versuch den ich im Kopf hatte, ich hätte niemals gedacht, dass das etwas wird. Dazu habe ich die Dauerbeleuchtung abgeschaltet meinen Metz 58 AF-2 auf ein Stativ gesetzt, das ich schräg hinter mir aufgestellt habe, und in den Slave Modus geschaltet. Die Belichtung um eine halbe Blende runter geregelt und siehe da es funktioniert. Einen wunderschönen bedrohlichen Schattenwurf.

Schachfiguren: König mit Schatten

Schachfiguren: König mit Schatten

Diese Schachfiguren Serie war für mich mehr als ein einfaches Projekt, ich wollte etwas über Licht, gezielte Schärfe und Perspektive dabei lernen. Natürlich verschweige ich hier meine Fehlversuche, es sind deutlich mehr als nur 10 Bilder entstanden. Es hat mir sehr deutlich bewusst gemacht welchen unterschied unterschiedlich Brennweiten haben und wie gezielt man den Fokus setzen kann, ob ich den gewünschten Effekt beim Betrachter damit immer erreicht habe kann ich natürlich nicht sagen nur hoffen. Auch wie wichtig es ist auf Kleinigkeiten zu achten ist mir sehr deutlich geworden, denn jeder kleine Krümel, jedes Staubkorn, dass man bei dem Aufbau und der Aufnahme nicht sieht wird später auf dem Bild zum unübersehbaren Elefanten.

Über Feedback, Anregungen und konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen!

5 Kommentare zu “Tabletop #10+11: 19.+27.11.2011 – Schachfiguren.

  1. laurazeitlos sagt:

    Wow,Oli! Superschöne Idee und Umsetzung! Gefällt mir sehr! Besonders mag ich die Parade 😉

    LG,Laura

  2. paleica sagt:

    oooh ich mag diese glasschachfiguren, die finde ich unheimlich schön! ich könnte gar nicht sagen, welche konstellation mir da am besten gefällt. die sind dir wirklich alle toll gelungen!

    • oteske sagt:

      Vielen, vielen Dank für den netten Kommentar. Mir haben die Glasfiguren auch am besten gefallen, vorallem finde ich, dass sie ein prima Kontrast zum Hintergrund bilden oder umgekehrt ;-))
      Gruß
      Oli

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